Zahnarzt-Wiki

Alveole, Zahnalveole, knöchernes Zahnbett, Zahnfach
Alveolarknochen
Degenerativer Prozess
Deep Scaling
Seit dem Aufkommen von Ultraschallgeräten und Schallgeräten bedient man sich immer mehr dieser auf diesen Geräten basierenden Reinigungstechnik, welche das Scaling mit den Handinstrumenten immer mehr ersetzt. Die Airscaler und ähnliche Geräte sind einfacher handzuhaben, tragen weniger gesunde Zahnhartsubstanz ab und hinterlassen oft weniger Kratzspuren.
Dentalhygiene, professionelle Zahnreinigung, Parodontale Behandlung, Parodontose
Ausbildungstechnisch und wissenschaftlich ist die Dentalhygiene ein Teil der Parodontologie, also der Lehre über das Parodont (Zahnbett). Deshalb ist die Dentalhygiene auch eine parodontale Be-handlung, also Behandlung des Parodonts (des Zahnbetts).
Das Wort Parodont leitet sich ab vom Griechischen “para” (neben), “onous” (Zahn) resp. dem Lateinischen “dens, tis” (Zahn) ab.
Ziel der Dentalhygiene
Früher bediente sich die Zahnheilkunde des Begriffs Parodontose, weil man der Ansicht war, dass es sich um einen degenerativen Prozess handelt und deshalb die Endung "ose". Im Volksmund findet dieser Begriff immer noch rege Anwendung.
Vorgehen bei der Dentalhygiene bzw. Therapie bei der parodontalen Behandlung
Das Ultraschall-Zahnreinigungsgerät wird insbe-sondere benutzt, um Zahnstein in grösseren Mengen oder stark haftenden Zahnstein zu entfernen. Ins-besondere bei der Entfernung von Zahnstein aus Zahntaschen ist das Ultra-schallgerät besonders wirksam.
Entzündung
siehe Gingivitis, Parodontitis, Kardinalsymptome der Entzündung.
Gingiva
Gingivitis
Diagnose der Gingivitis, Parodontitis
Die Gingivitis, d.h. die Entzündung der Gingiva (des Zahnfleisches) und die Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) erkennt man an den Kardinalsymptomen einer Entzündung: Rötung, Schwellung, Schmerz, Erwärmung und Funktionseinschränkung. (Lateinisch: Rubor, Tumor, Dolor, Calor, funktio laesa) Zur einfachen Diagnose wird die Taschentiefenmessung der Taschen beigezogen. Weitere Zeichen können Geruch (Odor) und gewisse Laborwerte darstellen (Bakterien-Tests/Parodontitis-Tests wie z.B.: IAI PADOTEST 4.5).
Der Zahnarzt bedient sich zur Diagnose, der Taschentiefe-Messung. Mit einer speziellen Sonde, der sogenannten Parosonde misst er die Tiefe der Taschen, also den leicht eindringbaren Raum zwischen Zahnfleisch und Zahn. Diese Tiefe dient ihm als Parameter (Indikator) für die Schwere der Erkrankung (Gingivitis, Parodontitis). Es gilt die Faustregel, dass Werte bis 3 mm Tiefe als normal angesehen werden; bis 6 mm sind die Taschen i.d.R. behandelbar und ab 9 mm Taschentiefe ist der Zahn i.d.R. nicht mehr erhaltungswürdig. Dies sind Faustregelwerte, welche je nach Zahnart, Zahngrösse und Messort zu differenzieren sind und von welchen die endgültige Prognose abhängt.
Handinstrumente der Parodontologie
Es werden unterschieden: Ultraschall-, Schall-, Pulverstrahlgeräte (Prophyflex, Airflow). Das Ultraschall- und Schall- Zahnreinigungsgerät wird insbesondere benutzt, um Zahnstein in grösseren Mengen oder stark haftenden Zahnstein zu entfernen. Auch bei der Entfernung von Zahnstein aus Zahntaschen sind Ultraschall- und Schallgeräte besonders leicht und wirksam handzuhaben.
Kardinalsymptomen einer Entzündung
Mundhygiene / Zähneputzen
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Parodontalerkrankung, Zahnbetterkrankung
Hauptgruppen der Parodontalerkrankungen (Klassifikation von 1999)
Es werden 8 Hauptgruppen unterschieden:
2. Chronische Parodontitis / Chronic Periodontitis (CP)
3. Aggressive Parodontitis / Aggressive Periodontitis (AP)
4. Parodontitis als Manifestation einer Systemerkrankung / Periodontitis as a
Manifestation of Systemic Diseases (PS)
5. Nekrotisierende Parodontalerkrankung / Necrotizing Periodontal Diseases (NP)
6. Parodontalabszesse / Abscesses of the Periodontium
7. Parodontitis im Zusammenhang mit endodontalen Läsionen / Periodontitis associated
with Endodontic Lesions
8. Entwicklungsbedingte oder erworbene Deformationen und Zustände - Developmental
or acquired Deformities and Conditions
1. Gingivale Erkrankungen:
1.4 Hormonelle Einflüsse (Pubertät, Menstruation, Schwangerschaft, Diabetes mellitus)
1.5 Blutbildstörungen (Leukämie u.a.)
1.6 Gingivale Erkrankungen durch Medikationen modifiziert (Phenytoin, orale Kontrazeptiva, u.a.)
1.7 Gingivale Erkrankungen durch Mangelernährung modifiziert (Vitamin-C-Mangel u.a.)
1.8 Nicht durch Plaque induzierte gingivale Erkrankungen
1.9 Gingivale Erkrankungen durch spezifische Bakterien hervorgerufen (N. gonorrhoea, T. pallidum, Streptokokken u.a.)
1.10 Gingivale Erkrankungen viraler Genese (alle Formen der Herpes-Infektionen)
1.11 Gingivale Pilzerkrankungen (Candida, Histoplasmose u.a.)
1.12 Gingivale Erkrankungen genetischer Genese
2. Chronische Parodontitis
2.1 Lokalisiert (bis zu 30 % aller Zahnflächen sind betroffen)
2.2 Generalisiert (mehr als 30 % aller Zahnflächen sind betroffen)
2.3 Zusätzlich wird der Schweregrad der Erkrankung entsprechend dem Attachmentverlust eingeteilt in
- leicht (1-2mm)
- mittel (3-4mm)
- schwer (?5mm)
3. Aggressive Parodontiti:
3.2 Generalisiert
4. Parodontitis als Manifestation einer systemischen Erkrankung:
4.2 Assoziiert mit genetischen Störungen
4.3 Familiäre oder zyklische Neutropenie
4.4 Down-Syndrom
4.5 Leukozytenadhäsionsmangel-Syndrom
4.6 Papillon-Lefèvre Syndrom, Keratoma palmare et plantare
4.7 Chediak-Higashi Syndrom
4.8 Histiozytose-Syndrom oder Eosinophiles Syndrom
4.9 Glykogenspeichererkrankung
4.10 Infantile genetische Agranulozytose
4.11 Cohen Syndrom
4.12 Ehlers-Danlos-Syndrom (Typ IV und VIII AD)
4.13 Hypophosphatasie
5. Nekrotisierende parodontale Erkrankungen:
5.2 Nekrotisierende ulzerierende Parodontitis (NUP)
6. Parodontalabszesse:
6.2 Parodontaler Abszess
6.3 Perikoronaler Abszess
7. Parodontitis im Zusammenhang mit endodontalen Läsionen:
7.1 primär endodontischen Ursprungs
7.2 primär parodontalen Ursprungs
7.3 kombiniert paro-endodontischen Ursprungs
8. Entwicklungsbedingte oder erworbene Deformationen und Zustände:
8.1 anatomische Merkmale des Zahnes
8.3 Wurzelfrakturen
8.4 Zahnwurzelresorption und Zementabriss
8.5 Mukogingivale Abweichungen und Bedingungen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zahn
8.6 Gingivale Rezession
8.7 Mangel an keratinisierter Gingiva
8.8 Verringerte vestibuläre Tiefe, flacher Mundvorhof
8.9 abnormale Frenulum-/Muskelposition
8.10 Gingivale Vergrößerung
8.11 Abnormale Farbe
8.12 Mukogingivale Abweichungen und Bedingungen am zahnlosen Kieferkamm
8.13 Vertikale und/oder horizontale Kieferkammdefizienz
8.14 Mangel an gingivalem/keratinisiertem Gewebe
8.15 Gingivale/Weichgewebe-Vergrößerung/Wucherung
8.16 Abnormale Frenulum/Muskelposition
8.17 Verringerte vestibuläre Tiefe, flacher Mundvorhof
8.18 abnormale Farbe
8.19 Okklusales Trauma
8.20 Primäres okklusales Trauma
8.21 Sekundäres okklusales Trauma
Parodont, Zahnbett (Parodontologie)
Das Parodont besteht aus: Zahnfleisch (Gingiva), Wurzelzement, dem Zahnfaserapparat, welcher den Zahn an den Alveolarknochen bindet, sowie die darin verlaufenden zu und abführenden Gefässe (Kapillaren) und Lymphgefässe.
Parodontitis, parodontale Erkrankung, Parodontose
Früher bediente sich die Zahnheilkunde des Begriffs Parodontose anstelle Parodontitis, weil man der Ansicht war, dass es sich um einen degenerativen Prozess handelt und deshalb die Endung "ose". Im Volksmund findet dieser Begriff immer noch rege Anwendung.
Der destruktiven Entwicklung der Parodontitis wirkt die Dentalhygiene entgegen. Das Ziel der Dentalhygiene ist die Entfernung der Beläge, insbesondere der Plaque und des Zahnsteins. Diese werden dafür verantwortlich gemacht Zahnlockerungen und Zahnverlust herbeizuführen. Die in den Belägen enthaltenen Bakterien verursachen eine Entzündung des Parodonts, das heisst des Zahnfleischs (Gingiva), des Faserapparats und manchmal auch des Kieferknochens, wobei dieser oft aufgelöst wird und dabei tiefe Taschen entstehen (Parodontitis). Diese Desintegration des Zahnhalteapparats führt zum Verlust des Halts für den Zahn und damit zur (1) Zahnlockerung, (2) Verlust der Funktionsfähigkeit der Zähne (beim Draufbeissen tut der Zahn weh) und im fortgeschrittenem Stadium zum (3) Zahnverlust.
Eine Taschentiefe von 7-8 mm hat i.d.R. für den Zahn auch keine gute Langzeitprognose. Die bakterielle Pathogenität der Tasche kann auch mit den Bakterien-Test bzw. Parodontitis-Tests eruiert werden.
Parodontitis-Test, Bakterien-Test (z.B.: IAI PadoTest 4.5)
Parodontologie
Parosonde
Plaque
Die Plaque besteht grösstenteils (einfach gesagt) aus Bakterien und Zucker. Genauer betrachtet findet man in der Plaque Mikroorganismen (meist Bakterien), Kohlenhydrate, Eiweisse und Phosphate.
Bildung der Plaque:
Professionelle Zahnreinigung
Pulverstrahlgeräte
Root Planing
Deshalb empfiehlt es sich diese Kratzspuren des Deep Scalings mit dem Root Planing zu begradigen bzw. zu glätten.
Subgingival
Supragingival
Tasche, parodontale Tasche, Zahntasche, Knochentasche
Taschentiefe-Messung
Die Faustregel besagt:
- bis 3 mm Taschentiefe redet man von normaler Taschentiefe;
- bei 3-6 mm Taschentiefe ist Behandlung erforderlich, der Zahn ist aber i.d.R. noch zu retten;
- bei 7-9 mm hat der Zahn i.d.R. keine gute Langzeitprognose, bei 9 und mehr ist der Zahn meist nicht mehr erhaltungswürdig. Einschränkend soll aber erwähnt werden, dass ein Zahn mit einer sehr langen Wurzel und einer solch tiefen Tasche an einer isolierten Tasche, nicht unbedingt verloren sein muss. Um dies zu beurteilen, bedarf es einer Untersuchung durch einen Zahnarzt in der Zahnklinik AAZ.
Tiefe Taschen
Ultraschallgeräte
Ultraschallgeräte mit magnetostriktiver Schwingungserzeugung:
Ultraschallgeräte mit piezoelektrischer Schwingungserzeugung:
Druckluft betriebene Schallgeräte (Turbinenanschluss): Airscaler
Wurzelbehandlung


Wurzelhaut (Zahnfaserapparat, Desmodont, Periodontium)
Zahnbelag, Zahnbeläge
Mit harten Zahnbelägen sind Beläge gemeint, welche der Patient nicht einfach mit der Zahnbürste entfernen kann, sondern wozu es spezielle Instrumente braucht und welche demzufolge nur noch vom geschulten Personal wie Prophylaxeassistentin (PA), Dentalhygienikerin (DH) oder einem Zahnarzt entfernt werden können. Zu den speziellen Geräten gehören Ultraschall, Pulverstrahlgeräte (Prophyflex, Airflow) Handinstrumente wie Curetten und Scaler und Polierbürstchen, Polierkelche mit Polierpasten.
Zahnfleisch
Zahnfleischniveau
Zahnfaserapparat (Wurzelhaut, Desmodont, Periodontium)
Zahnhalteapparat (Parodontium)
Zahnreinigung
siehe Dentalhygiene
Zahnsteinentfernung
Diese findet meist mit Ultraschallgeräten (oder Schallgeräten) statt, wobei diese insbesondere benutzt werden, um Zahnstein in grösseren Mengen oder stark haftenden Zahnstein zu entfernen. Insbesondere bei der Entfernung von Zahnstein aus Zahntaschen ist das Ultraschallgerät besonders leicht und wirksam handzuhaben.
Zahnstein
Im Gegensatz zu Plaque lässt sich Zahnstein nicht mit der Zahnbürste entfernen. Es bedarf hierzu spezieller Geräte wie Ultraschall- oder Schallgeräte oder Handinstrumente. Chemisch besteht Zahnstein aus Apatit (Fluorapatit, Hydroxylapatit, Brushit, Whitlockit, Proteinen und Kohlenhydraten).